Nkosi Sikelel' iAfrika – Eine Hymne der Hoffnung und des Widerstands
„Nkosi Sikelel’ iAfrika“ ist weit mehr als nur ein Lied; es ist eine Hymne, die die Sehnsucht nach Freiheit und Gleichheit in Südafrika über Jahrzehnte hinweg verkörperte. Dieser kraftvolle Choral, der aus den Tiefen des Apartheid-Regimes emporwuchs, vereint traditionelle afrikanische Melodien mit dem Pathos eines kämpferischen Aufrufs.
Die Wurzeln von „Nkosi Sikelel’ iAfrika“ liegen in der Geschichte der schwarzen Bevölkerung Südafrikas. Der Text entstand um 1897 und wurde erstmals von Enoch Sontonga, einem Lehrer und Komponisten, in Xhosa verfasst. Die Melodie entspringt einem traditionellen afrikanischen Liedgut, das den Geist der Gemeinschaft und des Zusammenhalts widerspiegelt.
Der Titel des Liedes bedeutet übersetzt „Gott segne Afrika“. In diesem einfachen Wunsch spiegeln sich die Hoffnungen eines Volkes wider, das unter den Zwängen der Apartheid litt. Die ersten zwei Strophen sprechen direkt Gott an und flehen um Schutz und Segen für Afrika:
1. Strophe: Nkosi Sikelel’ iAfrika Maluphakanyisw’ uphondo lwayo, Yizwa imicibisho Yethu sonke.
(Gott segne Afrika Erhöhe seinen Ruhm Höre unsere Gebete Von uns allen.)
2. Strophe: Morena boloka setjhaba sa heso O fise ise natione Se be boitšho, a ba na le maikarabela Kgadime, kgadime
(Herr, beschütze dein Volk Gib ihm Frieden Schenke ihnen Glück und Segen Wieder und wieder)
Die weiteren Strophen des Liedes thematisieren die Leiden der schwarzen Bevölkerung Südafrikas unter der Apartheid. Sie sprechen von Unterdrückung, Ungerechtigkeit und dem Wunsch nach einem freien und gerechten Afrika.
Der Kampf für die Befreiung Südafrikas fand in diesem Lied seinen musikalischen Ausdruck. „Nkosi Sikelel’ iAfrika“ wurde zur Hymne des Widerstands gegen die Apartheid, ein Symbol der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Während der Apartheid-Zeit war das Singen von „Nkosi Sikelel’ iAfrika“ in Südafrika verboten. Die südafrikanische Regierung sah das Lied als Bedrohung an und versuchte, seine Verbreitung zu unterbinden. Doch die Menschen konnten sich nicht brechen lassen. In geheimen Versammlungen sangen sie “Nkosi Sikelel’ iAfrika” – ein Zeichen des Widerstands gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung.
Nach dem Ende der Apartheid im Jahr 1994 wurde „Nkosi Sikelel’ iAfrika“ Teil der südafrikanischen Nationalhymne, zusammen mit „Die Stem van Suid-Afrika“. Diese einzigartige Kombination symbolisiert die Versöhnung zwischen den verschiedenen Ethnien Südafrikas und ihren gemeinsamen Wunsch nach einem friedlichen und gerechten Land.
Einfluss und Bedeutung: „Nkosi Sikelel’ iAfrika“ transzendiert politische Grenzen. Seine Botschaft der Hoffnung und des Widerstands hat Menschen weltweit inspiriert. Das Lied wurde von Künstlern wie Miriam Makeba, Ladysmith Black Mambazo und Paul Simon interpretiert.
Interpret | Album | Jahr | Besonderheit |
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Miriam Makeba | Pata Pata | 1967 | Eine der ersten internationalen Aufnahmen des Liedes |
Ladysmith Black Mambazo | Ukukhanya | 1987 | Eine preisgekrönte Interpretation, die den traditionellen Charakter des Liedes hervorhebt |
Paul Simon | Graceland | 1986 | “Nkosi Sikelel’ iAfrika” dient als Outro und verdeutlicht Simons Engagement für Südafrika |
“Nkosi Sikelel’ iAfrika” ist mehr als nur eine Melodie; es ist ein kulturelles Erbe, das die Geschichte Südafrikas widerspiegelt. Es erinnert uns an die Kraft der Musik, um Hoffnung zu schenken, den Widerstand zu befördern und Menschen zusammenzubringen.